DER MENSCH ALS PILGER
UND DER BARMHERZIGE SAMARITER
IN DER KATHEDRALE VON CHARTRES

132 S. mit 6 farbigen Tafeln, davon 3 Doppeltafeln und einem Lesezeichen mit der Gesamtansicht des Glasfensters.
Kt. 19,80€, ISBN 978-3-927118-25-6



Chartres war im Mittelalter das wichtigste Pilgerziel in Frankreich. Dass aber vor 800 Jahren in der großen Kathedrale eigens für die Pilger ein ganzes Fenster geschaffen wurde, ist erstaunlich. Doch genau das ist das Fenster des barmherzigen Samariters. Nun ist eine Pilgerreise kein Spaziergang, und auch der Weg durch das Fenster bietet allerhand Stoff zum Nachdenken: Samariter? Aha, denkt man, eine Predigt über Nächstenliebe. Doch weit gefehlt! Zwar geht es offensichtlich um Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Mitleid – aber es geht noch um viel mehr. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter wird hier als eine ins Bild gebrachte Menschheitsaufgabe gezeigt. Sie wird bereits im Fenster selbst ausgelegt und theologisch hinsichtlich der Schöpfungsgeschichte gedeutet. Adam wird so zum Urpilger.

Sophia-Janet Aleemi stellt diesen spannenden mittelalterlichen Weg dar und interpretiert überzeugend die einzelnen Medaillons nach der Methode der Schule von Chartres. Dabei kommt sie wieder zu überraschenden Entdeckungen ungeahnter Zusammenhänge. In bestechend klarer Gedankenführung begleitet sie den Leser auf einem anspruchsvollen reinigenden Pilgerweg zu den Wurzeln des Menschseins und führt ihn zugleich zu einem Verständnis für das Zukünftige, das in diesem jahrhundertealten Kunstwerk zu finden ist. Die Chartreser Meister hätten ihre wahre Freude daran.

Rezensionen:

„Wir können nur staunen, wie hochaktuell die Botschaft gerade dieses dritten Glasfensters ist… und dieses Verständnis vermittelt uns die Autorin in unnachahmlicher Weise. Eine beglückende Arbeit!“
H. Engel (Info 3)

„Eh man sich’s versieht wird man als Leser selbst zu diesem Pilger und fühlt plötzlich im eigenen Innern einen Strom von Trost und Ermutigung.“ (Leserzuschrift)

„In allen drei Fenstern haben wir nicht bloße Illustrationen von Neu- und alttestamentlichen Schriften vor Augen, sondern vielfach doppelsinnige theologische Interpretationen des Schrift-Sinnes. Dies bezeugt den Charakter der Fenster als Meditationsbilder.“ Heinz Lüscher (Gemeindebrief der Christengemeinschaft in der Schweiz)