MARIA MAGDALENA
IN DER KATHEDRALE VON CHARTRES
132 S. mit 10 farbigen Tafeln und der Gesamtansicht des Glasfensters als Lesezeichen
Kt. 19,80 €, ISBN 978-3-927118-24-9
Als vor 800 Jahren das Fenster der Maria Magdalena in Chartres geschaffen wurde, fand man dafür offenbar kein Vorbild, obwohl die Theologie von Anfang an darum gerungen hatte, eine Vorstellung der Magdalenerin zu finden. Verbindlich ist bis heute die Auffassung der ‚großen Sünderin’. Die unübersehbare Fülle der theologischen Arbeiten über Maria Magdalena bereitet nun Sophia-Janet Aleemi zu einem auch für den Laien einleuchtenden und nachvollziehbaren Bild auf, das Kirchengeschichte sowie Bewusstseinsgeschichte des Menschen spiegelt und dadurch die einzigartige Position von Chartres sichtbar macht. Denn im Glasfenster der Kathedrale leuchtet die eigentliche Bedeutung dieser neben der Mutter Maria wichtigsten Frauengestalt der Bibel auf.
Wie in ihrem Buch über das Johannes-Fenster gelingt es Sophia-Janet Aleemi wieder, Zusammenhänge mit wissenschaftlicher Sorgfalt und in beispielhaft klarem Stil spannend darzustellen. Es folgt die detailgenaue Beschreibung der einzelnen Medaillons, die von hervorragenden lose beigefügten Farbtafeln begleitet wird. Dort konnten signifikante Details sichtbar gemacht werden, die nach der Einsetzung der Fenster vielleicht nie ein Menschenauge sah.
Nach der Methode der Schule von Chartres erarbeitet Sophia-Janet Aleemi sodann eine Interpretation des Maria-Magdalena-Fensters, die zu einem schlüssigen und überzeugenden Bild des zukunftsweisenden Wesens der Maria Magdalena führt, so wie es in Chartres veranlagt ist und weit über die tradierten Vorstellungen herausragt. In Chartres nämlich sehen wir zum ersten und möglicherweise einzigen Mal in der Kunstgeschichte Maria Magdalena als Bringerin des Wortes dargestellt.
Rezensionen:
„Was das Evangelium, die Legenda Aurea, die Überlieferungen und die ältere und moderne Theologie zu dieser einerseits bekannten und doch wieder geheimnisumwobenen Frau aussagen, wird von der Autorin auf eine lebendige Art zusammengetragen – ein wohltuendes Gegenmittel zugleich gegen tendenziöse Spekulationen à la Dan Brown.
Sophia-Janet Aleemi versteht die Kunst, komplizierte Sachverhalte anschaulich und kompetent darzustellen. Das farbige Licht des Buches selber erhellt manches, was sonst finster geblieben wäre. Mit den dazu sorgfältig ausgeführten Bildtafeln (…) kann man nur sagen: Eine Perle." Christiaan Struelens, (Die Drei)
„Mit wachsender Bewunderung für die umfassende Sorgfalt der Darstellung habe ich dieses Buch gelesen. Sein Inhalt ist eine Schule des Schauens und der Stil vorbildlich klar… Ein spannendes Buch.“ Heinz Lüscher (Die Christengemeinschaft)
„Methodisch geht S.-J. Aleemi mit einer solchen Sicherheit, Präzision und Tiefe an ihre Untersuchungen heran, dass man wünscht, dieses auch verlegerisch gelungene Buch möge in recht viele Häupter und Herzen Einlass finden. (…) Mit dem Schlüssel des dreifachen Schriftsinns in der Hand und mit intuitivem Forschungssinn geht die Autorin auf die verschiedenen Ebenen dieses wunderfarbigen Fensters ein. In ihrer gedanklich dichten Arbeit berücksichtigt sie gewichtige Rahmenfragen (…), so auch Maria Magdalenas besondere Einweihung in das Christus-Mysterium, die von Sophia-Janet Aleemi im Laufe der Darstellung stufenweise – und meines Wissens in dieser Form erstmalig – entschlüsselt wird. Aber sie fördert noch mehr ansTageslicht.“ Mario Betti (Anthroposophie, Vierteljahresschrift der Anthroposophischen Gesellschaft Deutschland für ihre Mitglieder)
„Farbendurchglühte Lesenächte voller weisheitsvoller Einsichten wurden mir geschenkt. Text und Bilder (es sind vorzügliche Drucke, die den Büchern lose beigefügt sind) verschmolzen miteinander. Die großen Gestalten der Menschheitsgeschichte – der Evangelist Johannes und Maria Magdalena – wurden in ihrer ganzen Tragweite lebendig.“ C.S. (Leserzuschrift)
„Die einzelnen Fenstermedaillons so zu betrachten ist ebenso faszinierend wie schon im Johannesfenster. Die geschilderten Szenen werden lebendig und gegenwärtig und beseligen den Leser… Das nächste Buch... man kann es jetzt schon ungeduldig erwarten.“ B. Kaune (Leserzuschrift)
„Vor allem imponieren die Detail-Betrachtungen der einzelnen Medaillon-Bild-Erzählungen (…) und Aleemis Interpretation nach der Methode der Schule von Chartres. Aleemi verdeutlicht auf spannende Weise, wie die Heilsbotschaft in Chartres’ Glasmalerei anstelle der Schrift eine völlig neue Anschauung der Maria Magdalena hervorgebracht hat: aus der reuigen Sünderin, als welche sie heute noch allerorts betrachtet wird, geht die salbende starke Frau als Vermittlerin des weiblichen Geistes, als erste Apostolin des johanneischen Christentums in Frankreich hervor. Über die Stifter, die gewöhnlich in den untersten Medaillons auftauchen, ist bislang nicht geforscht worden. Man hält sie für Wasserträger in Gestalt antiker Flussgötter. Sophia-Janet Aleemi beweist schlüssig, dass es sich um die Zunft der Vorgänger unserer Heilkunst handelt: die Bader. –
Fazit: Ein kunstwissenschaftliches Buch, das flüssig zu lesen ist und die Seele ergreift.“ R. Gimmi (LAM, Evangelische Akademie Loccum)
„In allen drei Fenstern haben wir nicht bloße Illustrationen von Neu- und alttestamentlichen Schriften vor Augen, sondern vielfach doppelsinnige theologische Interpretationen des Schrift-Sinnes. Dies bezeugt den Charakter der Fenster als Meditationsbilder.“ Heinz Lüscher (Gemeindebrief der Christengemeinschaft in der Schweiz)